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Von schlechten Freundschaften lösen und Gute zelebrieren

  • Autorenbild: Lotta
    Lotta
  • 21. Aug. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 19. Sept. 2021

Schon verrückt, dass man einen Lebensabschnitt so intensiv mit Menschen verbringt, die sich im nächsten Abschnitt auflösen wie Schneeflocken auf nassem Asphalt. Manchmal soll es so sein. Manchmal tut der Mensch im nächsten Abschnitt einfach nicht mehr gut. Wir verändern uns und wir verändern uns in verschiedene Richtungen. Keine von ihnen ist falsch, sie sind einfach… verschieden. Was ich sagen kann ist, dass es immer, wenn auch nicht oft, die richtige Entscheidung war, mich von bestimmten Menschen zu lösen. Ich habe gemerkt, dass ich in der Gegenwart nicht mehr „ich selbst“ sein konnte. Ich habe mich zurückgenommen und in bestimmten Situationen lieber den Mund gehalten, um unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen (hallo Harmonieliebe). Sowas kann nicht gut ausgehen. Irgendwann platzt die Bombe und alles Angestaute flutet nur so heraus. Man wirft mit unüberlegten Wörtern um sich, die man nicht hätte sagen dürfen und die man bereut. Dann war es zu spät. Dann hat man den Moment des „ich sollte nun besser gehen – für immer“ schon verpasst. Manchmal versucht man sogar den zerbrochenen Spiegel wieder zusammenzukleben aber das funktioniert selten. Das Lösen von nicht gut-tuenden Freundschaften tut zunächst vielleicht unfassbar weh aber die Erleichterung im Nachhinein zeigt, dass diese Entscheidung die einzig Richtige war. Wenn du dich wieder wie „du selbst“ fühlen kannst. Wenn dein Lächeln wieder echt ist.


Aber was macht eine gute Freundschaft aus? Ich habe viele wunderbare Freund*innen. Sie sind vielleicht, oft auch geografisch bedingt, nicht immer präsent aber ich weiß, dass sie da sind. Sobald wir uns sehen ist es, als läge keine Zeit zwischen uns. Sie sind in jedem Kapitel dabei, tauchen auf wie Schmetterlinge im Frühling und verschönern den Tag. Die Mädels aus dem Studium, meine Langzeitfreundinnen aus meinem Auslandsjahr, die Leute, die ich in meinen Praktika kennengelernt habe und natürlich auch noch einige wenige Schulfreund*innen. Aber es gibt auch diese ganz besonderen Menschen, die immer präsent sind – zu denen du als aller erstes gehst. Denen du sofort davon erzählen möchtest, wenn etwas passiert ist. Für die du dir Listen schreibst mit Dingen, die du ihnen erzählen möchtest. Von denen du weißt, dass sie ihre hundert Prozent ehrliche Meinung sagen. Ich habe genau eine dieser ganz besonderen Freund*innen. Egal wo auf dieser Welt ich mich gerade befinde, sie weiß alles über mich – seit acht Jahren. Sie kennt meine schlechten Seiten, sie kennt meine Ängste, sie kennt meine Träume. Sie ist die Freundin, zu der ich mit der verrücktesten Idee kommen kann und weiß, sie würde niemals darüber lachen. Sie sagt, wenn sie etwas uncool findet, klar, aber sie lässt mich mich nie schlecht fühlen. Sie ist eine „Go for it!-Freundin“. Sie motiviert, inspiriert und sie versteht. Ist es nicht genau das, was eine gute Freundschaft ausmacht? Ich bin so dankbar dafür, sie in meinem Leben zu haben und genauso dankbar bin ich für die vielen "Schmetterlingsfreunde", die sich hoffentlich durch viele weitere Kapitel schlängeln werden. Monatliche Skypeverabredungen, Geburtstagsnachrichten, kleine Update-Nachrichten zwischendurch und irgendwann auch wieder mal ein reales Treffen, unwichtig in welchem Abstand. Eine Freundschaft bedeutet ja nicht, dass man sich jeden Tag schreiben oder telefonieren muss. Für mich bedeutet sie, mit diesen Menschen ich selbst sein zu können und die gemeinsame Zeit zu genießen, als wäre keine Distanz und keine Zeit dazwischen (gewesen). Sie kennen dich so wie du eben bist und sie lieben dich genau so, sonst wären sie wohl nicht mehr da. Manchmal passiert es auch von ganz alleine. Beide Seiten merken, dass die gemeinsame Zeit eben nicht mehr so ist wie damals. Man hat sich nicht mehr viel zu erzählen, die Ansichten sind verschieden, es harmoniert nicht mehr. Dann meldet sich der eine nicht mehr und der andere auch nicht und beide wissen: unser Kapitel ist vorbei. Eine "einvernehmliche Trennung“ eben. Obwohl ein darüber reden natürlich immer die beste Lösung ist. Das ist deutlich angenehmer und vor allem unkomplizierter als eine "einseitige Trennung“ oder gar eine Eskalation. Aber dieses Auseinanderleben ist so normal und das sollten wir auch einfach akzeptieren. Es ist ja auch ein Zeichen dafür, dass wir uns verändern, dass wir nicht stehen bleiben. Das ist etwas positives. Und wichtig ist doch (mal wieder), dass wir einfach nur glücklich sind.


Sei mit Menschen, bei denen du einfach nur du selbst sein kannst. Menschen, die dich anhören, dich motivieren, deine Träume unterstützen – das sind die wichtigen Freundschaften.



ree


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