Ein ganz besonderes Jahr
- Lotta

- 2. Jan. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Es kribbelt in meinem ganzen Körper, wenn ich daran denke, was das neue Jahr für mich bereit hält. Eigentlich geht es genau da weiter, wo es vor nicht mal 72 Stunden aufgehört hat aber irgendwie bin ich diesmal unglaublich aufgeregt. Entweder liegt das an dem Glückskeks, der mir „Happy hours are waiting for you“ prophezeit hat oder daran, dass ich selbst voller Überzeugung bin, ein unvergessliches Jahr zu erleben. Denn: diejenige, die das Jahr gestaltet, bin ich.
Mein einziger Vorsatz ist es, meine Bucket List nicht mehr zu erweitern, sondern dieses Jahr einiges abzuhaken. Ehrlicherweise habe ich sie seit zwei Jahren auf meinem Handy und die gesetzten Haken sind mehr als überschaubar. Aber wenn ich nicht jetzt anfange, meine Wünsche wirklich zu erleben, wann dann? Ich werde außerdem jedes noch so kleine Ereignis auf einen Zettel schreiben und in meinen vorbereiteten Karton verpacken, sodass ich Ende des Jahres voller Dankbarkeit auf die Zeit zurückblicken kann. Ja ich weiß, dieses Ritual ist uralt und man nimmt es sich jedes Jahr aufs Neue vor, um es nach den ersten drei Momenten doch wieder zu verwerfen. Ich nicht. Zumindest diesmal nicht. Corona macht uns die Zeit schwer, umso mehr müssen wir jeden noch so kleinen Augenblick genießen und festhalten. Das tun, was wir schon immer tun wollten. Weniger „das möchte ich mal machen“ und mehr „das habe ich gemacht“ sagen. Uns von Gefühlen leiten lassen und weniger vom Verstand. Aussprechen, was wir denken, nicht was erwartet wird. Apropos Erwartungen. Ich finde das neue Jahr ist auch ein Anlass, um genau davon abzulassen. Abzulassen von den Erwartungen der Gesellschaft. Was schön ist, was man für richtig hält, wen man liebt, entscheiden wir selbst – nicht die schiefen Blicke der Nachbar*innen und auch nicht die gesponserten Outfit- und Make up-Trends der Influencer*innen. Einfach mal mehr dem eigenen Herzen folgen.
Das alles klingt wahrscheinlich nach einer ziemlich naiven Denkweise in aktuellen Zeiten. Natürlich weiß ich, dass vieles derzeit einfach nicht möglich ist. Omikron ist auf dem Vormarsch und wir stehen kurz vor dem nächsten Lockdown aber was hilft es sich ständig wieder aufs Neue darüber aufzuregen und zu sehen, was gerade nicht geht? Es ändert nichts außer, dass wir immer tiefer in unsere Depriphase rutschen und zuhause auf der Couch vor uns hinvegetieren. Male, schreibe ein Buch, mach Sport, lerne tanzen/backen/singen, geh raus, what ever. Es gibt immer etwas, das man tun kann, was vor allem der Seele gut tut. Und wie wir wissen, kommt auch wieder eine Zeit danach. Ich könnte jetzt schon ausflippen, wenn ich an den Sommer denke. Vogelgezwitscher, Sand zwischen den Zehen, vollbesuchte Cafés und Strandbars, Gelächter auf den Straßen. Ich werde alles mitnehmen und jeden Moment einatmen.
Und neben den vielen Dingen, mit denen wir uns das Leben selber hübsch gestalten, lassen wir natürlich auch Platz für die ungeplanten Dinge, die das Leben für uns bereit hält.
Ich mach' mir mein Jahr, wie es mir gefällt, tralalla.




Kommentare