#veganuary
- Lotta

- 9. Jan. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Neues Jahr, neue Vorsätze – zumindest bei den Meisten. Ein Vorsatz oder eine Bewegung, die ich selbst feiere, ist der Veganuary. Die Organisation ermutigt und unterstützt Menschen dabei, sich den gesamten Januar vegan zu ernähren. Die Initiative gibt es seit 2014 aber wirklich bekannt geworden ist sie erst in den letzten Jahren, so wie das ganze Thema Veganismus. Mittlerweile ziehen auch viele Einzelhandelsketten mit und präsentieren ihre Produkte für den veganen Januar. Was für eine Bewegung!
Ich selber ernähre mich seit knapp drei Jahren zu etwa 90 Prozent vegan. Angestoßen hat das meine damalige Mitbewohnerin, die sich einige Dokumentationen angesehen und von heute auf morgen entschieden hat, keine tierischen Produkte mehr zu essen. Ich fand unser Gespräch so inspirierend, dass ich mir auch die Dokumentation „Dominion“ angeschaut habe. Und sagen wir mal so, ich habe noch nie etwas derart schockierendes und fürchterliches gesehen. Was Tiere erleiden müssen, damit wir uns in dem Überfluss an Nahrung die Bäuche vollschlagen können, ist kaum in Worte zu fassen. Mir fiel es somit überhaupt nicht schwer meine Ernährung umzukrempeln. Ich war von heute auf morgen vegan und das ziemlich strikt. Durch Instagram habe ich viele wertvolle Tipps und Rezepte mitgenommen, die mir schnell halfen mit meinem neuen Lebensstil zurecht zu kommen und ihn zu lieben.
Das Schwierigste an allem war es, den Menschen in meiner Umgebung von meiner neuen Lebensweise zu erzählen. Einige konnten das überhaupt nicht nachvollziehen und kamen mit den klassischen Argumenten „Dir fehlen doch wichtige Nährstoffe“, „Der Mensch hat doch schon immer Fleisch gegessen“, „Für Soja wird der Regenwald zerstört“, „Kühe müssen doch gemolken werden“ und so weiter. Die Liste lässt sich ins Unendliche weiterführen. Einige Wenige hingegen waren wirklich interessiert und wollten meine Beweggründe sowie meine Kochideen wissen. Mittlerweile ist es so, als wäre es nie anders gewesen. Meine Mutter kauft wie selbstverständlich vegane (Ersatz-) Produkte, wenn ich nach Hause komme und mein Vater bringt ganz stolz vegane Gummibärchen mit, die er beim Einkaufen gefunden hat. Von dem anfänglichen Unverständnis auf manch einer Seite keine Spur mehr.
Ich muss aber sagen, dass auch ich mal eine Ausnahme mache. Kein Mensch ist perfekt und sobald man sich selber eingeschränkt fühlt, macht das Ganze ja auch keinen Spaß mehr. Wenn es Kuchen gibt und ich keinen veganen Kuchen gebacken habe oder wenn es auf der Firmenfeier Pizza mit Käse gibt, dann esse ich auch davon mal ein Stück ohne es zu bereuen. Klar, in dem Moment schiebt man die Gedanken an die Tiere beiseite aber ich weiß, dass ich sonst mein Bestes tue, um das Tierwohl und die Umwelt zu entlasten. Jeder einzelne Tag, an dem wir auf tierische Produkte verzichten, bewirkt was.
Meine persönlichen veganen Lieblingsgerichte sind:
Pad Thai
Gemüselasagne
Ofengemüse mit Sojaquark und Hummus
Linsennudelsalat
Curry mit Tofu, Gemüse und Kichererbsen
Bowls in jeglicher Zusammenstellung (siehe Foto)
Gefüllter Kürbis mit Sojabolo oder Spinat und veganem Feta
Und, bestes Sonntagsfrühstück: Pancakes mit veganem Proteinpulver
Ich finde es großartig, dass der Veganismus in der Gesellschaft angekommen ist und auf immer mehr Respekt stößt. Veganer*innen sind nicht Menschen von einem anderen Planeten, die ohne Schuhe rumlaufen, sich nicht duschen und ihre Äpfel nur selber vom Baum pflücken (was natürlich auch völlig in Ordnung ist, wenn einem das gefällt). Es gibt so viele Nahrungsmittel (Hummus for life!) und mittlerweile auch so gute Ersatzprodukte im Einzelhandel, dass es einem wirklich leicht gemacht wird.
Letztendlich soll natürlich jede*r essen, was er/sie möchte.
Ich halte niemandem vor, dass er/sie Fleisch isst und genau diese Akzeptanz erwarte ich auch von meinem Gegenüber.




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