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Most wonderful time of the year – oder?

  • Autorenbild: Lotta
    Lotta
  • 19. Dez. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Ich LIEBE Weihnachten. Überall Lichter, Tannenbäume, Glitzerkugeln – ich kann kaum genug von dem ganzen Kitsch bekommen. Irgendwie verbinde ich Weihnachten immer mit einer sorgenlosen Kindheit. Meine Mutter hat es mir immer besonders schön gemacht, das Spiel vom Nikolaus und Weihnachtsmann gekonnt mitgespielt und sich an dem Glitzern in meinen Augen erfreut. Einmal hat es mich in der Weihnachtszeit erwischt und ich lag in dicke Decken auf dem Sofa eingepackt, bis meine Oma mit einem großen Buch zur Tür herein kam und ganz aufgeregt erzählte, dass sie den Weihnachtsmann am Himmel gesehen hat, der doch tatsächlich ein Buch verlor, welches direkt in die Hände meiner Oma gefallen ist. Zack, waren die Decken weg und ich stand mit großen Augen am Fenster. Überraschenderweise habe ich den Weihnachtsmann nicht mehr gesehen. Manchmal wünschte ich mir, ich würde immer noch daran glauben, einfach weil alles so viel magischer war. Wobei ich auch schon damals dem Nikolaus nicht so ganz vertraut habe. Ein Mann, der in die Wohnung eindringt, wenn alle schlafen?! Ist halt auch einfach etwas… creepy. Als ich eines nachts wieder zu meiner Mutter ins Bett kriechen wollte, bin ich mit zugekniffenen Augen an der Wohnzimmertür vorbei gerannt. Nicht, dass der Nikolaus mich noch ansprechen könnte (haha). Irgendwann habe aber auch ich Wind davon bekommen, dass es den Weihnachtsmann UND den Nikolaus nicht geben soll, das war regelrecht ein Schockmoment. Als ich meine Mutter darauf ansprach, lautete ihre Antwort „Wer an den Weihnachtsmann glaubt, für den gibt es ihn auch“ und so ganz geschnallt hatte ich die Antwort mit meinen sieben (?) Jahren nicht aber allmählich fiel meine kleine rot-weiße Fantasiewelt zusammen. Heute finde ich die Antwort eigentlich ganz schön und würde sie meinen Kindern vielleicht genauso auftischen. Was ist schöner, als an etwas zu glauben, was seine tiefsten Wünsche erfüllt? Ich meine, dass der dickbäuchige Weihnachtsmann nicht mit seinen drei Elfen am Nordpol sitzt und am 24. Dezember die Barbiepuppen aus seinem fliegenden Schlitten in die Kamine schmeißt, ist wohl klar aber vielleicht ist das trotzdem ein Anlass seine nicht-materiellen Wünsche nochmal gedanklich zu manifestieren, sodass sie, von wem auch immer, irgendwann erfüllt werden. Ich habe mir damals zum Beispiel ganz fest ein Geschwisterchen gewünscht. Mein Wunsch ist jetzt 17 Jahre alt, großherzig, wunderschön und okay, vielleicht etwas launisch.


Dieses Jahr erlebe ich zum ersten Mal Hamburg in der Weihnachtszeit. Alles ist wunderschön geschmückt. Die Innenstadt mit den schlittschuhfahrenden Elfen in der Luft (Achtung: keine Garantie, dass es wirklich schlittschuhlaufende Elfen sind), der Jungfernstieg mit dem Winterzauber, der Neue Wall mit den unzähligen Lichterbögen. Von der Kennedybrücke aus, über die ich öfter laufe, hat man einen super schönen Blick auf die beleuchtete Binnenalster und den schwimmenden Tannenbaum. So schön, dass man einfach kurz stehen bleiben und innehalten muss. Und so ewig lange ich mich mal wieder auf Weihnachten gefreut habe, es ist einfach immer noch nicht das, was es mal war. Corona jagt die Zahlen in die Höhe, man ist eingeschränkt und hat grundsätzlich absolut keine Lust auf Menschenmassen. Dazu regnet es ständig, ist durchweg dunkel und ich habe nur die Arbeit im Kopf. Klingt alles nicht so nach der „most wonderful time of the year” und ich wünsche mir ein bisschen meine sorgenfreie Weihnachtsmann-Fantasiewelt zurück. Das Gute: Nächste Woche geht es in die Heimat, wo mich meine Familie, ein rot-grün angeleuchtetes Haus (ja, komplett), ein aufgeblasener Weihnachtsmann im Garten, Klöße und Weihnachtsplätzchen erwarten, sodass ich spätestens dann in Weihnachtsstimmung kommen werde.


Und das alles drei Tage in Dauerschleife, bis am 27. Dezember plötzlich alles wieder vorbei ist. Dann möchte ich auch am liebsten sofort das ganze Dekogedöns weg haben und einfach nur schnellstmöglich in das neue Jahr starten. Die Tage zwischen den Jahren mag ich nämlich überhaupt nicht. Irgendwie ist alles so stressig, man ist vollgegessen von Weihnachten und hat eigentlich erstmal genug vom Trubel. Und während Silvester damals die Party des Jahres war, freue ich mich heute einfach nur auf Raclette und hoffe wenigstens bis kurz nach Mitternacht durchhalten zu können – hallo Erwachsenenleben! Wenn mich dann noch jemand nach meinen Neujahresvorsätzen fragt, bin ich komplett raus. Ich brauche keinen Jahreswechsel für gute Vorsätze. Gesünder essen, mehr Sport machen, Liebe versprühen sind eher so meine Vorsätze für das ganze Jahr, die mal besser und mal schlechter laufen – wie das Leben nunmal so ist. Aber, wie immer: positive mind, positive life – mit der Einstellung kann auch im nächsten Jahr nichts schief gehen. 😉


Merry Christmas & einen guten Start in ein ereignisreiches neues Jahr ihr lieben Menschen!


ree

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