Liebe dich selbst und das Leben liebt dich
- Lotta

- 8. Aug. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Es ist Mittwochmorgen. Eigentlich sitze ich nun am Schreibtisch und arbeite. Ich bin krankgeschrieben und nutze meine kurze wache Phase, um mal nicht irgendwelche To Do’s abzuarbeiten, sondern für mich, für meine Gedanken. Ich bin nämlich trotz mieser Kombi aus Mandel- und Blasenentzündung gerade so dankbar für mein wundervolles Leben. Und noch viel dankbarer für den großen Schritt in Richtung Selbstliebe, den ich in den letzten Monaten zurückgelegt habe. Vielleicht befinde ich mich aktuell noch in meiner rosaroten Umzugs-Bubble aber ich habe auch schon zuvor gemerkt, was für einen unglaublichen inneren Prozess ich die letzte Zeit durchlaufen habe. Von dem Mädchen, dass sich nicht leiden konnte, sich kaum im Spiegel anschauen mochte und nur die schlechten Eigenschaften gesehen hat zu der Frau, die das Leben und vor allem sich selbst feiert.
Noch einige Monate zuvor konnte ich mich kaum selbst im Spiegel anschauen. Ich mochte einfach nicht, was ich dort gesehen habe. Ich habe also immer einen großen Bogen um jegliche Spiegel gemacht, um meine Stimmung ja nicht wieder auf den Tiefpunkt zu bringen – schlimm oder? Ich konnte auch nichts Positives an mir finden, weder innerlich noch äußerlich. Mir wurde zwar schon des Öfteren gesagt wie nett und offen und witzig ich doch bin aber innerlich war ich ein durchgehend weinendes Wrack, das sich nach außen hin hat natürlich nichts anmerken lassen. Wenn mich etwas getriggert hat oder ich einfach mal wieder einen miesen Tag hatte, habe ich mich hängen lassen, unnötig viel gegessen und mich in Selbstmitleid gesuhlt. Interessiert ja eh keinen. Mir war so ziemlich alles egal. Egal, wie ich aussehe, egal was ich mit meiner Gesundheit mache. Ich wusste auch nicht, was der Grund für mich sein sollte überhaupt hier zu sein. In schlimmen Phasen habe ich mich absolut ungebraucht gefühlt. Wie jemand, der einfach nur Platz weg nimmt auf dieser Welt. Der einzige Gedanke, der mich immer wieder aufgefangen hat, war meine Familie. Die würde es niemals verkraften, wenn ich nicht mehr da wäre. Nicht, dass ich ernsthaft darüber nachgedacht hatte mein Leben zu beenden. Nur gedanklich musste ich regelmäßig alles hinterfragen. Welche Mission habe ich hier eigentlich? Ich habe viele Bücher gelesen, viele Podcasts gehört und vor allem viel über mich selbst nachgedacht, bis ich mir diese Frage aus tiefstem Herzen beantworten konnte.
Meine Mission ist es, das für mich persönlich schönste Leben auf diesem Planeten zu führen. Abenteuer zu erleben, die Welt zu entdecken, Erinnerungen zu schaffen. Nichts mehr als das ist der Grund, weshalb mir mein Leben geschenkt wurde. Es geht in erster Linie ganz allein um mich. Wenn ich dabei anderen noch helfen, ein Lächeln ins Gesicht zaubern und die Welt noch ein Stückchen besser machen kann, umso besser aber zunächst geht es darum, das Allerbeste aus meinem Leben zu machen – für mich.
Diese winzig kleine, schier banale Einsicht hat mein ganzes Leben verändert. Ich schaue gerne in den Spiegel, finde mich (ich hätte nie gedacht so etwas mal ernsthaft sagen zu können) schön, ich liebe und schätze meine Herzlichkeit und Offenheit. Ich bin lustig, wird mir immer wieder gesagt. Für mich persönlich das allerschönste Kompliment (ich liebe selbst nichts mehr als witzige Menschen), was ich endlich ernst nehmen konnte. Je mehr ich mich selbst akzeptiere, desto besser bin ich zu mir. Bin besorgt um meine Gesundheit, um meinen Körper. Ich achte darauf ihm vorwiegend Gutes zuzuführen, (was nicht bedeutet, dass ich auf meinen geliebten Aperol Spritz verzichten würde). Mache Sport, um meinem Körper etwas Gutes zu tun, nicht der Öffentlichkeit. Ich habe begriffen, dass es in diesem Leben, in meinem Leben, um mich geht. Tue ich Gutes, widerfährt mir Gutes. Strahle ich all das Positive aus, das in mir schlummert, bekomme ich all das Positive zurück.
Jeder sieht, wenn man sein Leben liebt und diese besondere Liebe wird ein Türöffner zu dem Leben sein, das ich mir immer gewünscht habe – davon bin ich überzeugt.




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